Balatonfüred

Füred, am Nordufer des Plattensees gelegen, wird häufig als Hauptstadt der Balaton-Region angesehen, auf dessen Gebiet in der Arpadenzeit (die Arpad -Dynastie war die erste Königsfamilie Ungarns und herrschte zwischen 1000 und 1301) sieben Siedlungen bestanden. Obwohl für die meisten Leute der Badeaufenthalt am Balaton in erster Linie „Strand“ bedeutet, rührt der im Ortsnamen enthaltene Begriff „füred“ (deutsch: Bad) nicht daher, sondern entstammt der jahrhundertealten Sauerbrunnen-Badekultur, die für die Gegend charakteristisch ist.

Balatonfüred war der erste Kurort Ungarns. Hier wurde das erste ungarischsprachige Steintheater in Transdanubien von Sándor Kisfaludy (ungarischer Dichter und Dramatiker) gegründet. Dieses Theater hat die Rolle des Holztheaters - das bis 1836 in Betrieb war - übernommen. Von hier ist auf Initiative des „Größten Ungarn”, István Széchenyi (ungarischer Staatsreformer und Unternehmer) das erste Balaton-Dampfschiff abgefahren und hier wurde der erste Segelverein Ungarns gegründet.

Die in der Nähe des Ufers sprudelnden, kohlendioxidhaltigen Sauerwasser-Quellen waren bereits im 17. Jahrhundert bekannt. Die Badekultur der Stadt begann sich zu Beginn des 18. Jahrhunderts zu entfalten, als ihr Wasser zu Heilwasser erklärt wurde. Damals stand schon ein Holzbadehaus, das später durch ein Steinhaus ersetzt wurde, in dem auch Zimmer für Badegäste zur Verfügung standen.

Die eigentliche Entwicklung der Stadt begann im 19. Jahrhundert, im Reformzeitalter. In dieser Zeit, im Jahr 1825 veranstaltete János Horváth den ersten Anna-Ball zu Ehren seiner Tochter Krisztina Anna. Die Tradition lebt auch heute noch weiter, dieser Ball wird an jedem letzten Juli-Samstag veranstaltet. Die Hauptattraktion des Balls ist die Wahl der Ballkönigin. Die gewählte Königin darf sich erst am folgenden Tag – zusammen mit dem Bürgermeister in einer Kutsche auf den Straßen von Füred zeigen.

The wooden theatre functioned until 1836, when it was succeeded by the theatre of Sándor Kisfaludy, a major figure in Hungarian literature.

Nach der Zeit des Ausgleichs der Habsburger mit Ungarn wurde die Stadt beliebter Treffpunkt für Politiker und Künstler, es begann die Blütezeit der Stadt. Reiche ließen Villen bauen, in dieser Zeit wurde das Seeufer angehoben und die Promenade ausgebaut.

Die Umgebung der Promenade und des Hafens ist auch heute der Mittelpunkt des Stadtlebens. Es gibt hier viele romantische Terrassen und Vergnügungsorte mit Musik, und direkt daneben reihen sich an der Mole vertäute, schaukelnde Segelboote. Von der Mole aus bietet sich eine wunderschöne Aussicht auf die Türme der Bence-Abtei von Tihany.

Berühmte Villen

In Balatonfüred befindet sich auch die Villa von Jókai Mór, eines der bedeutendsten ungarischen Schriftsteller und Märchenerzähler. Hier hat er seinen teilweise am Plattensee spielenden Roman „Der Goldmensch” geschrieben. Das Gebäude dient heute als Museum und stellt persönliche Gegenstände und Möbel des Schriftstellers aus. Außer der Jókai-Villa kann man in Füred auch die Villa von Lujza Blaha (einer berühmten Sängerin und Schauspielerin), der „Nachtigall der Nation“ finden.

Lóczy-Höhle (Lóczy-barlang)

Die 120 m lange Höhle befindet sich am Ende der Öreghegy-Straße. Die Höhle wurde 1882 entdeckt, sie kann nur mit Führung besichtigt werden.

Koloska-Tal (Koloska-völgy)

Der populärste Ausflugsort von Füred ist das wunderschöne Koloska-Tal, wo sich auch Koloska-Quelle und Jókai-Aussichtspunkt befinden.